Endodontie

Zahnschmerzen können manchmal einen „tieferen“ Grund haben - dann nämlich, wenn das innere Gewebe des Zahnes (allgemein als Zahnwurzel bezeichnet) erkrankt ist. Die Endodontie (eine Wortschöpfung aus dem griechischen „endo“ für innen und „odont“ für Zahn) befasst sich mit den sehr komplexen Strukturen dieser „Innenwelt“. Gelingt es uns, die erkrankte Wurzel zu heilen, wird damit auch der gesamte  Zahn gerettet. Anderenfalls müsste der Zahn gezogen werden. Hauptgegner unseres Bemühens sind unterschiedlichste Bakterien, die sich im Wurzelkanal des Zahnes angesiedelt haben und zu gefährlichen Entzündungen führen. Diese Keime gilt es, vollständig und nachhaltig abzutöten. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir zusätzlich zu konventionellen Methoden neueste High-Tech ein.

Eine komplizierte, feine Anatomie

Die sichtbare Zahnkrone ist das, was wir allgemein als Zahn wahrnehmen. Dieses Kauwerkzeug ist über eine oder mehrere Wurzeln mit dem Kieferknochen verankert. Im Inneren liegt das Zahnmark - die Pulpa, die wiederum kleine Äderchen und Nerven umschließt.

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Eine bakterielle Infektion, die sich z.B. aus einer zu spät behandelten tiefen Karies ausgebreitet hat, kann Ursache für eine Entzündung des Zahnmarks sein.
Die medizinische Behandlung innerhalb des teilweise haarfein verästelten Wurzelkanalsystems funktioniert nur mit Lupenbrille. Anders könnten „versteckte“ Bereiche, in denen sich noch Bakterien eingenistet haben, nicht aufgespürt werden. Es geht schließlich um die Rettung Ihres Zahnes.

Der Feind wirkt im Untergrund

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Sind Bakterien in das Wurzelkanalsystem eingedrungen, können sie sich im abgestorbenen Nervengewebe vermehren.Schrittweise entzündet sich das gesamte Zahnmark bis hin zum völligen Absterben. Die Bakterien im Innern des Zahnes produzieren ein Gift, das sich auch in die Umgebung des Zahnes ausbreitet und eine Entzündung des angrenzenden Knochen hervorruft. Oft ist der Krankheitsverlauf in diesem Stadium noch schmerzfrei, was leider dazu führt, dass solche Erkrankungen des Zahnmarks spät erkannt werden. Spätfolge einer solchen chronischen Entzündung kann die „Auflösung“ des Knochens - am häufigsten in der Umgebung der Wurzelspitze - sein.

Gegenangriff mit Präzision

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Eines vorweg: Das Gespenst „Wurzelbehandlung“ hat bei uns längst seinen Schrecken verloren. Dank modernster Behandlungsmethoden und punktgenauer Anästhesie (Betäubung) spüren Sie in der Regel von unserem „Gegenangriff“ auf die Bakterien überhaupt nichts. Und so gehen wir vor: Zunächst wird ein Röntgenbild gemacht, um ein genaues Bild über Länge und Lage der Wurzel zu erhalten. Nach der Betäubung des Zahnes und der Öffnung der Pulpenkammer (das Hohlraumsystem im Zahninneren), sehen wir uns die Wurzelkanäle mit der Lupenbrille an und erweitern diese, damit uns auch der kleinste Nebenkanal nicht verborgen bleibt.

Zahn gerettet

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Jetzt geht es darum, möglichst alle Bakterien, die sich im Wurzelkanalsystem angesiedelt haben zu „erwischen“ und abzutöten. Die Wurzelkanäle werden dazu mit feinsten, hochflexiblen Einweg-Nickel-Titan-Feilen (0,06mm Durchmesser) „gereinigt“ - d.h. es wird möglichst alles infizierte Gewebe entfernt um Raum für die spätere Wurzelfüllung zu schaffen. Das High-Tech-Gerät, das wir hier einsetzen (Endopilot) misst während der Behandlung kontinuierlich die Länge der Wurzel bzw. des Kanals. Dadurch haben wir während des Arbeitsablaufs eine stete Kontrolle. Auch ein Dioden-Laser kann hierbei zum Einsatz kommen (Details dazu finden Sie im separaten Beitrag auf der rechten Seite - "High-Tech gegen Keine"). Dann werden die Kanäle mit einer flüssigen Substanz desinfiziert und restliches Gewebe aufgelöst. Nach einer evtl. mehrwöchigen, medikamentösen Einlage wird das Wurzelkanalsystem vollständig mit einer speziellen Masse gefüllt, die sich an alle Hohlräume plastisch anpasst. Zum Schluss wird der Zahn wieder fest verschlossen. Die Entzündung rund um die Wurzelspitze heilt aus und es bildet sich dort wieder ein gesunder Knochen.

Foto Wald ganz oben: Fotolia/AVTG